Agreed Conclusions der 60. Frauenstatuskommission

Nach langen Verhandlungen konnten am 24.3.2016 die Agreed Conclusions der 60. Frauenstatuskommission beschlossen werden. Diese sind ein wichtiger und notwendiger Beitrag auf internationaler Ebene Frauenrechte und Gendergleichstellung voran zu treiben. Die Staatengemeinschaft hat sich auf eine gender-sensible Umsetzung der Sustainable Development Goals geeinigt – so die offizielle Pressemitteilung der Vereinten Nationen. Es liegt nun an den jeweiligen Staaten dies zu tun und an der Zivilgesellschaft eine gender-sensible Umsetzung, wenn notwendig, einzufordern.

Von Seiten der Nichtregierungsorganisationen kam Kritik an den Agreed Conclusions, dass sie nach wie vor sexuelle und reproduktive Gesundheit und Rechte soweit ausklammern, dass sexuelle Orientierung, „gender identity“ und die Definitionsvielfalt von Familien darin keinen Platz haben. Wichtig hierbei ist jedoch, dass die vereinbarte Sprache (agreed language) nicht hinter die von der Pekinger Aktionsplattform fällt, weshalb von progressiver Seite eine entsprechende Erwähnung z.T. nicht aktiv gefordert wird. Dies gilt für alle Bereiche, die Kontroversen in der internationalen Staatengemeinschaft hervorrufen, wie z.B. Sex Education. Die kommenden Jahren werden zeigen, inwieweit sich die agreed language ausbauen lässt oder, ob es weiterhin darum gehen wird, den Status-Quo zu verteidigen.

Die österreichische Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek hat am Beginn der Frauenstatuskommission zur Situation von Mädchen, Frauen und Gendergleichstellung im Bezug zu den SDGs Stellung genommen. Ihr Beitrag kann hier nachgelesen werden.

Die nächste und 61. Frauenstatuskommission wird zum Thema „women´s empowerment in the changing world of work“ sein. Ein spezieller Fokus wird dabei auf indigene Frauen liegen.

Vernetzen+

DSC_2682

Daniela Reiter (IAW), Rosa Logar (Interventionsstelle), Eva Dürmayer), Julia Günther (WIDE Österreich)

Vernetzungstreffen der österreichischen NGO-Vertreterinnen. Wir planen weitere Vernetzungen zu internationalen Frauen- und Genderagenden in Wien.